Er ist ein Fluss mit vielen Gesichtern: Von der Quelle im tibetischen Hochplateau tobt er durch steile, felsige Schluchten. Im neunarmigen Mündungsdelta am Südchinesischen Meer bewegt er sich träge durch die flache, grüne Landschaft. Der Mekong durchfließt auf seiner 4.500 Kilometer langen Reise sechs Länder: China, Myanmar, Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam. Der Fluss ist für 60 Millionen Menschen wichtigste Nahrungs- und Energiequelle. Global gesehen werden 25 Prozent der Süßwasser-Fische hier gefangen. Noch ist der Mekong weniger geschädigt als andere Ströme, besonders in seinem Unterlauf nicht von Staudämmen zerstückelt.
Der Artenreichtum reicht beinahe an jenen des Amazonasgebietes heran: Seit Ende der 1990er Jahre wurden mehr als 1.500 vorher unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Etliche Säugetiere, Vögel oder Amphibien gibt es nur noch in den ausgedehnten Wäldern dieser Region. Das sind viele Gründe, die gesamte Flussregion vor unbedachten Modernisierungen, Verschmutzungen und vor Raubbau an Tier und Wald zu schützen. Eine große Gefahr geht auch hier vom Staudammbau aus, zum Beispiel vom riesigen Xayaburi-Projekt in Laos (siehe: SWM 5/2015, S. 31).
Der WWF engagiert sich seit Jahren im Rahmen seines Programms Greater Mekong. Er arbeitet sowohl mit Betroffenen auf Gemeinde- als auch auf Regierungsebene und international. Themen sind der Schutz von gefährdeten Tierarten wie Tiger, Elefant oder Irrawaddy-Delfin durch Einschränkung von Wilderei ebenso wie Erhalt von Mangroven oder Reduzierung des Holzeinschlags. DorfbewohnerInnen werden unterstützt, um Einkommen aus nachhaltiger Waldnutzung zu erlangen. Ein Beispiel ist die Gewinnung und Vermarktung von Rattan, das zur Möbelherstellung und im Häuserbau verwendet wird, ohne Raubbau am Wald zu betreiben.
Die Länder der Mekong-Region stehen unter großem wirtschaftlichen Druck. Sie haben die schwierige Aufgabe zu bewältigen, trotz allem Visionen für eine nachhaltige Energiegewinnung und Nutzung des Regenwaldes und der Flusslandschaften zu entwickeln und umzusetzen. red
Wir danken Teak Seng, Conservation Programme Director, WWF-Greater Mekong, für die Informationen. Siehe auch: www.wwfgreatermekong.org
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