Staudämme leisten selten das, was man sich von ihnen verspricht. Vielmehr fördern sie Überflutungen und vernichten die Umwelt. Zu diesem vernichtenden Urteil kam niemand geringerer als die von der Weltbank finanzierte Internationale Dammkommission (World Commission on Dams) in ihrem Ende November veröffentlichten Bericht. 80 Millionen Menschen wurden in den letzten 50 Jahren durch Staudammprojekte von ihrem Land vertrieben. Allein in den 80-er Jahren wurden jährlich vier Milliarden US-Dollar an Wirtschaftshilfe in derartige Megaprojekte gebuttert. Die meisten Dämme sind nicht einmal wirtschaftlich rentabel. Jeder vierte Wasserspeicher liefert nicht einmal die Hälfte der vorgesehenen Menge. Vielmehr vermindern die Dämme die Fruchtbarkeit alten Schwemmlandes und verursachen Erosion. Ein chinesisches Großprojekt, der von der Weltbank geförderte Xiaolangdi Damm am gelben Fluss, steht vor dem Bankrott, weil sich im eben liberalisierten Energiemarkt nicht genug Stromabnehmer gefunden haben.
(New Scientist)