Ein neuer Bericht des UN-Bevölkerungsfonds legt Zahlen vor.
Unter dem Titel „Lives Together, Worlds Apart: Men and Women in a Time of Change“ (Gemeinsames Leben, Getrennte Welten: Männer und Frauen in einer Zeit des Wandels) versuchen die AutorInnen des Dokuments unter anderem die Kosten aufzuzeigen, die den Männern und den Gesellschaften insgesamt durch die Diskriminierung der Frauen und die Missachtung der Menschenrechte der Frauen erwachsen.
Während es, wie betont wird, noch bis vor wenigen Jahren kaum relevante Studien zum Preis der Ungleichheit gab, kann das UNFPA heute auf zahlreiche Untersuchungen verweisen. Diese belegen unter anderem, dass der – durch Unterernährung, Überarbeitung, mangelnden Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und Gewalt verursachte – frühe Tod von Müttern schwer wiegende Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit und Lebenserwartung der halbverwaisten Kinder hat. Für arme Länder bedeutet der Verlust von Leben einer jungen Mutter somit eine „verpasste Entwicklungschance“.
In den westlichen Staaten dagegen lässt sich der Preis in harter Währung kalkulieren. Hunderte Millionen, ja bis zu mehreren Milliarden Dollar betragen die Kosten, die etwa Kanada oder den USA infolge der massiven Gewalt gegen Frauen erwachsen. Dabei sind allerdings lediglich Polizeieinsätze, Strafanstalten für die Täter, medizinische, psychologische und sonstige Betreuung der Frauen sowie der Verlust an Arbeitszeit miteingerechnet und noch nicht die Folgen für die nachkommende Generation (wie beispielsweise die Behandlung von Kindern missbrauchter Mütter).
Auch wenn der Bericht ausdrücklich vor einer ausschließlich ökonomischen Analyse und damit einer „Objektifizierung“ von Frauen und Männern warnt, sollen doch gerade Zahlen wie die obigen die weitreichenden Auswirkungen der Diskriminierung der Frauen auf das Wirtschafts- und Sozialgefüge belegen und, wie Sadik hofft, die EntscheidungsträgerInnen in diesen Bereichen wachrütteln.
Infos im Internet unter http://www.unfpa.org
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