Frauen haben immer schon in bewaffneten Auseinandersetzungen gekämpft. Amazonen, Cross-Dresser, Partisaninnen, Guerilleras, reguläre Kombattantinnen – vielfältig sind die Rollen, geschichtlichen Epochen und auch Bezeichnungen für Frauen, die aktiv mit Waffen in der Hand gekämpft haben. Gar nicht so einfach gestaltet es sich aus diesem Grund, einen Überblick über dieses gar nicht einheitliche Phänomen zu geben. Auf den folgenden Seiten liegt der Fokus auf Frauen – Kämpferinnen/Kombattantinnen –, die in diversen bewaffneten Einheiten in kriegerischen Auseinandersetzungen aktiv waren.
Ob Revolutionen, BürgerInnenkriege, Befreiungskämpfe – in all diesen militärischen Auseinandersetzungen, die sich unter dem Titel „bewaffnete Konflikte“ subsumieren lassen, fanden Frauen Eingang in die – meist irregulären – Armeen und bewaffneten Gruppierungen.
Weltweit gab es im Jahr 2011 36 bewaffnete Konflikte, erstmals seit sechs Jahren wieder eine steigende Tendenz. Diese große Anzahl findet international nicht die entsprechende Aufmerksamkeit. Fast gar nicht wird in den Medien und der Öffentlichkeit jedoch über die Tatsache berichtet, dass in diesen kriegerischen Konflikten auch Frauen involviert sind – und zwar nicht nur als Opfer von Kriegshandlungen.
Wenn über Frauen in Kriegen berichtet wird (z.B. beim Krieg im ehemaligen Jugoslawien), dann meist in ihrer Rolle als Opfer sexualisierter Gewalt oder als Aktivistinnen für den Frieden.
Um nicht in eine zu einseitige Darstellung zu verfallen und damit einhergehend Gefahr zu laufen, traditionelle Geschlechterstereotype zu reproduzieren, sollte dieses schematische Bild der „friedlichen Frau“ und des „kriegerischen Mannes“ als Konstrukt hinterfragt werden.
Wenn abseits von solchen „Schwarz-Weiß“-Malereien und dem klassischen „Täter/Opfer“-Schema die Realität betrachtet wird, findet sich eine viel komplexere Situation des bewaffneten Kampfes, in der Frauen als Akteurinnen einen wichtigen Part einnehmen und in der Geschichte immer schon eingenommen haben.
Berichte aus aller Welt: Lesen Sie das Südwind-Magazin in Print und Online!
Mit einem Förder-Abo finanzieren Sie den ermäßigten Abo-Tarif und ermöglichen so den Zugang zum Südwind-Magazin für mehr Menschen.
Jedes Förder-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.
Mit einem Solidaritäts-Abo unterstützen Sie unabhängigen Qualitätsjournalismus!
Jedes Soli-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.